HDB-Jagdgeschosse

HDB-Jagdgeschosse

Reichenberg - Homogeneous deformation bullets
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und mit welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!
Anleitung für das Verladen
Setzen Sie die Geschosse wie auf der Zeichnung beschrieben in die vorbereitete Hülse und crimpen sie diese formschlüssig an der Oberkante der Crimprille ein. Experimente mit der Setztiefe außer- und innerhalb der Crimprille bringen keine Vorteile.

Form A sind die schweren Geschosse und haben zwei Entlastungsrillen, Form B nur eine. Beide Formen werden in der angeschrägten Crimprille gesetzt. Die fertige Patrone muß dann wie auf der Zeichnung aussehen. Form C verfügt nur über eine angeschrägte Crimprille.

Ladedaten für das HDB-Jagdgeschoss
Es können ohne Bedenken die offiziellen Ladedaten von den Pulverherstellern oder aus der Fachliteratur übernommen werden, nur müssen die Geschossgewichte der Konkurenzgeschosse in den jeweiligen Kalibern übereinstimmen. Es dürfen auch nur Ladedaten von den Teilmantelgeschossen übernommen werden, die zur Jagd verwendet werden.

Durch umfangreiche Tests wurde festgestellt, daß der Gasdruck meist niedriger, nie aber höher war als angegeben, dagegen war die Geschossgeschwindigkeit meist höher.

Trotz der Entlastungsrillen, der Beschichtung und der angeschrägten Crimprille, die Gasdrucksprüngen entgegenwirken, sollte mit einer so genannten Anfangsladung begonnen werden. Bei offensiver Pulversorten ca 10%, bei progressiven Pulversorten ca 5% unter der maximalen Ladung. Bei der schrittweisen Erhöhung ist dann auf Druckanzeichen zu achten. Ein weiteres Absenken der Anfangsladung oder ein Anheben der maximalen Ladung ist dringend zu unterlassen, es bringt keine Vorteile und ist zudem gefährlich.
Tipps und Informationen für den Wiederlader
Das Verladen meiner Geschosse stellt auch für den ungeübten Wiederlader kein Problem dar.

Die Setztiefe wird durch die Crimprille bestimmt. Die Crimprille ist als oberste Entlastungsrille eingestochen und nach unten angeschrägt. So wird das Geschoss fest im Hülsenhals fixiert und der Auszugswiderstand minimiert. Setzen Sie das Geschoss möglichst bündig Oberkantehülse mit Oberkante-Crimprille und crimpen Sie gut ein. Roll oder Taper Crimp spielt dabei keine Rolle. Die Crimprille ist so gesetzt, dass das Geschoss möglichst weit aus der Hülse ragt (bis knapp unter die Max. Patronenläne), damit ist der größtmögliche Pulverraum gewährleistet.

Die Beschichtung ist ein Gleitlack, der eingebrannt wird und sehr abriebfest aam Geschoss haftet. Um die Beschichtung möglichst nicht zu beschädigen, sollte der Hülsenmund sauber entgratet sein. Wenn Sie auf beschichtete Geschosse umstellen, sollten Sie beim Einschießen die ersten 2 - 3 Schuss nicht in die Wertung nehmen, da sich die Gleitpartikel erst in die Laufoberfläche einarbeiten müssen, um so eine gleichbleibende Geschossgeschwindigkeit zu gewährleisten. Werden dann wieder unbeschichtete Geschosse verwendet müssen Sie den Vorgang wiederholen, da sich der Lauf wieder blank schießt. Jagdlich gesehen machen die Trefferabweichungen nichts aus, da sich diese im Millimeterbereich abspielen. Lauf-reinigen auch mit der Messingbürste macht dagegen nichts aus. Ab und zu kann es passieren, daß sich das gesetzte Geschoss trotz guten Crimps in der Hülse drehen lässt, dies ist auf die gute Gleiteigenschaft der Beschichtung zurückzuführen und wirkt sich nicht auf die Präzision oder die Sicherheit aus. Ursache kann eine zu dünnwandige Hülse sein oder ein zu großer Hülsenhals-Innenkalibrierstift. Um Abhilfe zu schaffen, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Einen zweiten Arbeitsgang mit der Kalibriermatritze ohne Innenkalibrierstift oder
2. Schleifen Sie Ihren Innenkalibrierstift 0,02-0,03 mm im Durchmesser kleiner.

Der Führungsteil ist zylindrisch und sehr eng am Felddurchmesser toleriert. Er reicht vom Scharfrand bis zur Kegelspitze. Wird die Patrone in das Patronenlager geschoben, zentriert sich der Führungsteil schon im Lauf auf den Feldern und wird so geführt. Es findet also kein Freiflug statt und somit braucht auch keiner ermittelt werden. Der rotationslose Geschossweg ist genug vorhanden und stellt so auch kein Problem dar. Auf teure Bench Rest Matritzen können Sie getrost verzichten, da sie aufgrund des Führungsteils überflüssig sind und keine Präzisionsvorteile bringen.

Die Geschossform ist auf die außen-, innen- und zielbalistischen Anforderungen optimal zugeschnitten. Es finden fast keine Luftverwirbelungen statt, die sich präzisionsmindernd oder auf die Geschossgeschwindigkeit negativ auswirken können.
Die Ladekomponenten
Hülsen Es können alle passenden Hülsen verwendet werden, ob neu oder alt spielt nach meiner Erfahrung keine Rolle. Sie sollten nur auf gleiche Lose achten, um so ein möglichst gleiches Hülsenvolumen zu gewährleisten.

Zündhütchen Verwenden Sie auch hier hochwertige Produkte, um eine gleichmäßige Zündflamme zu gewährleisten.

Pulver Hier bevorzuge ich Pulversorten, mit denen ich möglichst an die 100% Ladedichte komme, ohne zu überladen. Über- oder unterladen wirkt sich meist präzisionsmindernd aus und ist zudem gefährlich. Übermäßig starke Ladungen sind bei meinen Geschossen auch nicht nötig, da die Durchschlagskraft enorm ist und so auch mit Normalladung, meistens Ausschuß gewährleistet ist.

Das Schußverhalten der Geschosse kann als sehr weich beschrieben werden; das resultiert aus den Entlastungsrillen im Zusammenhang mit der Beschichtung. Glauben Sie aber nicht, Sie hätten Ihre Patronen zu lasch geladen und da passt noch was rein, davor rate ich dringend ab!